La opresión y la explotación de la clase baja en Woyzeck de Georg Büchner.
Enviado por Christopher • 19 de Enero de 2018 • 2.207 Palabras (9 Páginas) • 389 Visitas
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Reichtum würde also sowohl als ein ganz neuer, einfacher Lebensstil als auch eine verschiedene Betrachtungsweise von dem Umgebung gezeigt, während die Armut alles, natürlich, negativ beeinflusst. Woyzeck ist ein Beispiel für ein pessimistisches Menschenbild und er ist sich seiner Position in der Gesellschaft und auch der Folgen dieses Finanzstatuses bewusst. Man bekommt den Eindruck, als ob er sein Ende nur erwartet und deshalb können ihn viele Leser als einen Antihelden erleben.
Wir wissen, dass es viele Menschen gibt, die sich in einer scheinbar hoffnungslosen Situation befinden aber trotzdem versuchen, einen Ausgang zu finden. Woyzeck versucht es einfach nicht. Er könnte sich für etwas besseres kämpfen. Trotzdem gibt es hier kein Abwehrmechanismus. Er ist gehorsam und er wartet. Es stellt sich die Frage – muss ein armer Mensch unbedingt auch gedankenarm sein? Ohne Moralprinzipien, Rechte, Freiheit? Klar, so erleben sie die Angehörigen der Oberschicht und solange die Armen inferior sind, wird die Übermacht der Reichen in die Frage nicht gestellt. Genau das wollte Büchner als ein großes Fehler dieses Zeitalters zeigen. Er analysiert die Gesellschaft und hebt den Druck vor, unter dem sich die Unterschicht befindet und alles was sie ertragen muss. Deshalb ist dieses Werk eine starke Gesellschaftskritik. Er ist real und stellt das Leben ohne irgendwelche Beschönigungen, genau wie es ist.
Eine sehr wichtige Rolle im Leben Woyzecks und auch in der Darstellung der ganzen Gesellschaft spielt auch der Doktor. Franz ist verzweifelt und bemüht sich, auf alle möglichen Weisen mehr Geld zu verdienen, um seine Familie zu unterstützen. Deshalb akzeptiert er, dass man an ihm Experimente durchführt. Ihm ist es erlaubt, nur Erbsen zu essen und so verliert er allmählich seinen Körper. Natürlich, die fatalen Folgen erkennt er später. Vielleicht können wir nicht sagen, dass diese Ernährung die größte Ursache seiner Umkehr und seines Verfalls ist. Ich kann aber behaupten, dass es eine große Rolle spielt. Der Doktor ist jedoch vor seiner wissenschaftlichen Arbeit und dem Wunsch nach Fortschritten völlig blind, so sehr, dass er dehumanisiert wird. Er betrachtet weder die anderen Menschen noch Woyzeck als Lebewesen – die sind nur Mittel, mit deren Hilfe er sein Ziel erreicht. Sie sind da nur für das Betrachten und Durchführung von Experimenten. Das können wir aus dem nächsten Zitat sehen: „Ja, Herr Hauptmann, Sie können eine Apoplexia cerebri kriegen; Sie können sie aber vielleicht auch nur auf der einen Seite bekommen und auf der einen gelähmt sein, oder aber Sie können im besten Fall geistig gelähmt werden und nur fort vegetieren: das sind so ohgefähr Ihre Aussichten auf die nächsten vier Wochen! Übrigens kann ich Sie versichern, daß Sie einen von den interessanten Fällen abgeben, und wenn Gott will, daß Ihre Zunge zum Teil gelähmt wird, so machen wir unsterbliche Experimente!“[4] Er zeigt ihm sogar, dass er für ihm nur ein Subjekt ist, wenn er sagt: „Er ist ein interessanter Kasus. Subjekt Woyzeck, er kriegt Zulage, halt er sich brav.“[5]
Hier zeigt Büchner auf grausame Weise, inwieweit die menschliche Gefühlslosigkeit und Manipulation gehen können. Woyzeck befindet sich in einer Zeit der Unterdrückung des Individuums und Hauptmann und Doktor sind da, genau das zu verkörpern. Sie sind sich seiner selbst bewusst aber wollen nicht überlegen, sein Benehmen zu verändern. Sie wissen, dass die Armen eine Reihe von Möglichkeiten nicht haben, dass sie keine Auswahl haben und können sich nicht wagen, ihre Arbeitsplätze zu riskieren. So würden sie Geld, das sie so brauchen, einfach verlieren. Diese Abhängigkeit ist ganz klar.
Dieses Drama thematisiert die Gewalt in ihren verschiedenen Formen – die physische sowie die physikalische. Woyzeck macht uns deutlich, dass die physische viel schlechter ist. Er verliert seine Vernunft und Bewusstsein unter dem Einfluss der Unterdrückung, Manipulation und Ausbeutung. Jemand, der keine klare Einsicht in die Art und Weise hat, wie alles geschehen ist, könnte vielleicht denken, dass es zumindest unerwartet ist, mit einem Mörder mitzufühlen. Aber wenn ich den Ablauf von Ereignissen betrachte und auch wie er apathisch, kalt und verrückt wird, ist es mir nicht so schwer, ihn zu verstehen. Meiner Meinung nach können wir ihn nicht beschuldigen, wenn es klar ist, wer ihm indirekt die Kneife in der Hand gegeben hat.
Büchner will in diesem Werk kein Kommentar auf die Ermordung Woyzecks Partnerin Marie geben; er will Woyzeck nicht rechtfertigen, beschuldigen oder bemitleiden. Er will nur die Ursache, die zu diesem furchtbaren Tat führten, in den Mittelpunkt setzen. Die Krankheit überwindet der Vernunft und sein Wahnsinn ist leicht zu bemerken, weil er vieles sagt, was kein Sinn ergibt oder undeutlich ist. Zum Beispiel, wenn er mit dem Doktor redet: „Herr Doktor, haben Sie schon was von der doppelten Natur gesehn? Wenn die Sonn in Mattag steht und es ist, als ging' die Welt in Feuer auf, hat schon eine fürchterliche Stimme zu mir geredt!“[6] Doktor hat sofort daraus festgestellt, dass er eine Aberratio hat. Am Ende ermordet er seine Partnerin Marie vor Eifersucht (man muss hier natürlich sein Wahnsinn auch berücksichtigen) und das ist das einzige Moment, in dem Woyzeck die Initiative übernimmt und wird zum Subjekt und nicht mehr ein Objekt der anderen. Er ist jetzt der, der es nicht erlaubt, erniedrigt zu sein. In diesem Drama geht es um einen Ausbruch aus einer unterdrückten Situation. Denn der Einfluss der Umgebung auf das Individuum so offensichtlich ist, habe ich mich gefragt: Wäre es anders, wenn er wenigstens die Unterstützung der Familie und Freunden hätte? Würde ihn Marie überhaupt betrügt haben, wenn er nicht arm wäre? Also, das Motiv der Schuld spielt hier eine große Rolle und deshalb ist die wichtigste Frage meiner Meinung nach - wer hat Schuld? Es stellt sich auch die Frage, ob man für seine Taten verantwortlich ist? Diese Frage ist es nicht leicht zu beantworten. Das ist auch aus dieses Monolog Woyzecks, nachdem er den Mord durchgeführt hat, sichtbar: „Das Messer? Wo ist das Messer? Ich hab' es da gelassen. Es verrät mich! Näher, noch näher! Was is das für ein Platz? Was hör' ich? Es rührt sich was. Still. - Da in der Nähe. Marie? Ha, Marie! Still. Alles still! Was bist du so bleich, Marie? Was hast du eine rote Schnur um den Hals? Bei wem hast du das Halsband verdient mit deinen Sünden? Du warst schwarz davon, schwarz! Hab' ich dich gebleicht?“[7]
Er wurde also über den Rand geschoben und konnte nicht mehr die Wahrheit erkennen oder seine Taten kontrollieren – sein Trieb kontrolliert ihm. Das Leben eines harmlosen Mannes, der nur ein Ziel hat, und zwar seine Familie zu ernähren und einfach zu überleben,
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